Zimmern

Zimmern liegt an der Einmündung des Schlierbachs in die Seckach und weist an seinem Gemarkungsende in Richtung Adelsheim den tiefsten Punkt der Gesamtgemeinde auf. Der eigentliche Ortskern befindet sich aber nicht in der Talaue, sondern westlich davon auf einem Bergsporn, dominiert von der katholischen Kirche „St. Andreas“. Lediglich ein kleiner Ortsteil, der sog. Zinken, findet sich auf der anderen Bachseite; er gehörte aber über viele Jahrhunderte zu Schlierstadt.

Die erste urkundliche Erwähnung Zimmerns im Lorscher Codex datiert aus dem Jahre 782. Wie Seckach gehörte Zimmern zu den Klosterdörfern des Klosters Seligental und später zum Territorium der Kurfürsten und Erzbischöfe von Mainz (Kurmainz), weshalb die angestammte Bevölkerung hier bis heute ganz überwiegend katholischen Glaubens ist.

Eine Besonderheit der Zimmerner Gemarkung besteht darin, dass sie bis zum ehem. Bahnhof Adelsheim Nord reicht. Dort soll früher das Dorf Dürrenzimmern bestanden haben. Bis zum heutigen Tag stehen alle Gebäude des als „Adelsheim Nord“ bezeichneten Areals entweder auf Gemarkung Zimmern oder auf Gemarkung Hemsbach (Stadtteil von Osterburken).

Auch Zimmern wird seit 1866 von der Badischen Odenwaldbahn durchzogen, aber über viele Jahrzehnte gab es dort keinen Haltepunkt. Ein solcher wurde vielmehr erst im Jahre 1955 errichtet, nachdem die Gemeinde diesen Schritt unter Anführung von Hauptlehrer Banschbach vehement eingefordert hatte. Diese Entscheidung war goldrichtig, denn dadurch steht den Einwohnern heute in zentraler Lage die S-Bahnstation zur Verfügung.

Auch in Zimmern vollzog sich nach dem II. Weltkrieg nach und nach der Strukturwandel in der Landwirtschaft und die Bewohner fanden ihre Arbeitsstellen mehr und mehr in den Betrieben der Nachbarkommunen. Im Jahre 1972 schlossen sich Großeicholzheim, Seckach und Zimmern freiwillig zur neuen Großgemeinde Seckach zusammen. Ab Ende der 70er Jahre wurden in Zimmern viele private und öffentliche Dorfentwicklungsmaßnahmen durchgeführt, die dem Ort mehrere Auszeichnungen beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ einbrachten. Bedeutende Maßnahmen der jüngeren Vergangenheit waren neben dem Bau der S-Bahnstation (2003) auch der Neubau des Dorfgemeinschaftshauses (2005), die Errichtung des „Dorftreffs am Lindenbaum“ durch bürgerschaftliches Engagement (2013), der Anschluss an die Bodensee-Wasserversorgung (2015) und der Neubau der Aussegnungshalle (2021).

Westlich von Zimmern befindet sich der Waidachshof, ein über 600 Jahre alter Weiler, der über viele Jahre als sog. „Stabhalterei“ eine Sonderrolle einnahm. D.h., es handelte sich um eine abgesonderte Gemarkung mit eigener Rechtspersönlichkeit und Polizeigewalt. Erst im Jahre 1924 erfolgte die politische Angliederung an Zimmern. Im Gegensatz zu den ansonsten in der Gegend üblichen Realteilung herrschte auf dem Waidachshof schon von jeher das Anerbenrecht vor, womit die wirtschaftliche Grundlage der Gehöfte erhalten blieb.

Der Ortsteil Zimmern einschl. des Waidachshofs hat heute rd. 500 Einwohner.

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