Geschichte des Vereins
Der Heimatverein Seckach wurde am 10.05.1971 als „Heimat- und Verkehrsverein“ gegründet. 27 Gründungsmitglieder hoben den Verein aus der Taufe. Zum Gründungsvorsitzenden wurde Fritz P. Brauer gewählt, welcher bereits in der ersten Generalversammlung 1973 von Heinz Lichtenberger abgelöst wurde. Herr Lichtenberger war damals Werksleiter der Maschinenfabrik Seckach und bekleidete bereits seit der Gründung das Amt des 2. Vereinsvorsitzenden.
Wie der ursprüngliche Name des Vereins besagt, hatte man es sich einerseits zur Aufgabe gemacht, den Fremdenverkehr in der Gemeinde aufzubauen und zu fördern. Für die Annahme, dass sich dieser Wirtschaftszweig gut entwickeln könnte, gab es damals durchaus gute Gründe: erinnert sei nur an das Familienferienhaus „Odenwald“ im Kinder- und Jugenddorf Klinge oder an den Touropa-Urlaubszug "Alpen-See-Express" Dortmund – Titisee, der in den 60er Jahren Kurswagen nach Seckach mit sich führte. Doch schon in dieser Zeit strebten die Erholungssuchenden immer mehr in ferne Länder, was auch der wachsende Wohlstand möglich machte, und so fristete der Tourismus in den folgenden Jahrzehnten ein eher bescheidenes Dasein. Die Namensänderung zu einem reinen Heimatverein wurde in der Generalversammlung des Jahres 1991 beschlossen.
Der zweite Aufgabenschwerpunkt des Vereins ist bis zu heutigen Tage natürlich die Heimat und Kulturpflege. Weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt wurden in diesem Zusammenhang vor allem die Heimathefte. Die „grünen Hefte“ erschienen ab 1972 und beinhalteten jeweils eine Chronik über die wichtigsten Ereignisse der zurückliegenden 12 Monate sowie heimatkundliche Themen aus allen Epochen. Gerade bei den auswärts wohnhaften Seckachern besonders beliebt waren die Standesamtlichen Nachrichten mit den Geburten, Eheschließungen und Sterbefällen des Berichtszeitraums. Wegen den verschärften Regeln zum Datenschutz wäre eine solche Veröffentlichung heutzutage nur noch schwer zu bewerkstelligen. Leider ist das Heimatheft im Jahre 2013, als 38. Ausgabe, vorerst zum letzten Mal erschienen, nachdem viele langjährige Mitverfasser ihre Tätigkeit beendet hatten. Es wäre schön, wenn sich wieder ein ehrenamtlich tätiges Redaktionsteam finden würde, damit diese Tradition fortgesetzt werden kann.
An vorderster Stelle mitgewirkt haben Mitglieder des Heimatvereins auch beim Verfassen der von der Gemeinde herausgebrachten Heimatbücher aus Anlass der 1200-Jahrfeiern in Zimmern (1985) und Seckach (1988).
Über viele Jahre hinweg waren die Theateraufführungen des Heimatvereins absolute Höhepunkte im Kulturkalender der Gemeinde. Ab Ende der 80er Jahre bestand eine Theatergruppe, welche vor allem Schwänke und Lustspiele einstudierte, um diese dann vor zweimal ausverkauftem Haus in der Seckachtalhalle zum Besten zu geben. Eine eigens angeschaffte Theaterkulisse mit weiteren Requisiten sorgte für echtes Bühnenflair und die Tatsache, dass praktisch ausschließlich einheimische Akteure auf der Bühne standen, sorgte für zusätzliche Lacher. Die vorerst letzten Aufführungen fanden im Jahre 2017 statt; die danach eigentlich vorgesehene Neuaufstellung der Theatergruppe wurde bis dato nicht zuletzt durch den Ausbruch der Corona-Pandemie vereitelt.
Sehr beliebt waren auch die regelmäßigen Theaterfahrten z.B. zu den Volksschauspielen Ötigheim oder für die Vorschüler der Kindergärten zu den Frankenfestspielen in Röttingen.
Sie sehen also, liebe Leserinnen und Leser, dass der Heimatverein Seckach gleichermaßen kulturelle, historische und soziale Aufgaben erfüllt. Dem aktuellen Vorstand Thomas Ludwig liegt dabei vor allem der historische Aspekt sehr am Herzen, denn diesbezüglich schlummern noch viele Schätze im Gemeindearchiv, die es zu entdecken gilt.
Wir hoffen, nach dem Ende der Corona-Pandemie schon bald wieder an die Aktivitäten früherer Zeiten anknüpfen zu können.
Und hier noch eine Übersicht über die 1. Vorsitzenden seit der Gründung des Vereins:
10.05.1971 – 1973 |
Fritz P. Brauer |
1973 – 1979 |
Heinz Lichtenberger |
1979 – 2001 |
Wilhelm Schmitt (im April 2001 zum Ehrenvorsitzenden ernannt) |
2001 – 2013 |
Doris Kohler |
2013 – 2018 |
Alois Malcher |
2018 – heute |
Thomas Ludwig |